Die erste Architektur

Wenn ein Kind zur Welt kommt, wird es zu früh geboren, denn nach 9 Monaten der Schwangerschaft hat es noch keine wirkliche Reife erlangt. Dazu bräuchte es mindestens 21 Monate. 

Und tatsächlich wird das Kind quasi in embryonaler Form in die Welt geworfen. Dieser Embryo muss geschützt werden. Es ist ein schwacher, wehrloser Körper.

Architektur ist vor allem ein Schutz, der sowohl dieses Phänomen der embryonalen Geburt des kleinen Menschen als auch die wesentliche Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers überwindet. Der menschliche Körper hat kein Horn, er hat keine Verteidigung, er hat keine Hülle um sich zu schützen.

Der Embryo, in seiner schwebenden Blase und mit seinem nährenden Doppelgänger, mit dem er, wenn er diesen Raum verlässt, weiterhin eine Beziehung haben wird, die auf einer Art Dialog basiert, der es ihm ermöglicht, zum Bewusstsein zu kommen.

Ein Schutzraum, der es ihm ermöglicht, sich als Bewusstsein, als Subjekt zu konstituieren durch den Dialog mit einem Anderen. Dieses Andere war in der ersten Architektur 9 Monate lang der mütterliche Innenraum, der Bauch. 

Die primäre Architektur ist die Gebärmutter. Dieser Bauch wird nicht in Frage gestellt, und wir können nicht mehr zu ihm zurückkehren. Dieser primäre archaische Lebensraum ist in sich selbst geschlossen. In ihm schwimmt der Fetus im Fruchtwasser, geschützt durch seine Membran.

In diesem primären, in sich selbst geschlossenen Lebensraum, geschützt durch eine Membran, schwebt der Fetus in einer amniotischen Flüssigkeit. Ein Körper, der sich von einem anderen ernährt. Die Plazenta, die nach Peter Sloterdijk als eine Art Doppelgänger des Embryos gilt. 

In dieser amniotischen Blase mit der Plazenta geschieht etwas Konstitutives. Diese Behausung funktioniert wie eine geschlossene Hülle, der Insasse wird mit einer Art Geschlossenheit konfrontiert, einem Anderssein, das Ihn das ganze Leben begleiten wird.

The first architecture

When a child is born, it is born prematurely, because after 9 months of pregnancy it has not yet reached real maturity. It would need at least 21 months to do so. 

And in fact, the child is thrown into the world in embryonic form. This embryo must be protected. It is a weak, defenceless body.

Architecture is above all a protection that overcomes both this phenomenon of the embryonic birth of the little human being and the essential fragility of the human body. The human body has no horn, it has no defense, it has no shell to protect itself.

The embryo, in its floating bubble and with its nurturing double, with whom, when it leaves this space, it will continue to have a relationship based on a kind of dialog that will allow it to come to consciousness.

A protective space that enables him to constitute himself as a consciousness, as a subject, through dialog with an Other. In the first architecture, this other was the maternal interior, the womb, for 9 months. 

The primary architecture is the womb. This womb is not questioned and we can no longer return to it. This primary archaic habitat is self-contained. In it, the fetus swims in the amniotic fluid, protected by its membrane.

In this primary, self-contained habitat, protected by a membrane, the fetus floats in an amniotic fluid. A body that is nourished by another. The placenta, which according to Peter Sloterdijk is a kind of double of the embryo. 

Something constitutive happens in this amniotic bladder with the placenta. This dwelling functions like a closed shell, the occupant is confronted with a kind of closedness, an otherness that will accompany him throughout his life.


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