Konzerthaus Nürnberg
Architektur denkt den Menschen und schützt die Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers. Sie hat daher ihren Sinn in der Tiefe und Opazität.
Seit etwa 400 Jahren befindet sich die Menschheit auf einer Odysee der Moderne.
Es macht die Besonderheit der Neuzeit aus, dass das Immunsystem Himmel mit einem mal nicht mehr zu gebrauchen war. Diese narzisstische Kränkung hin zu den unmenschlichen Weiten entfernter Galaxien und den spukhaftesten Kompomenten der Materie war der Durchbruch des Intellekts aus den Höhlen der humanen Illusion in das Nichtmenschliche. Sterne, Kälte, außermenschliche Komplexität.
Ein Leben auf einer Kugel und nicht in einer Kugel, der geschälte aufgeklärte Mensch.
Das offene Tier hat das Dach von Innen her aufgerissen, es ist das Aus der Illusion der kosmischen Schoßlage und der Himmelsschalen Die neue psychokosmische Empfindung lässt den kosmischen Frost durch die aufgerissenen Fenster der Aufklärung in die Humansphäre. , ein Tor zu 1000 Wüsten, leer und kalt.
Somit war die Frage der Architektur auch wieder interessanter. Wo sind wir , in einem Aussen was Innenwelten trägt.
Architektur und Städtbau sind Orte, die Menschen erzeugen um zu haben worin sie vorkommen können als die die sie sind.
Sphären, immunsystemisch wirkende Raumschöpfungen an denen das Äussere arbeitet.
Das Konzerthaus ist ein Ort des akustischen Komforts ,im besten Fall für ein Publikum das nicht mehr aus sozialer Pflicht sondern persönlicher Wahl zu Konzerten geht. Die Isolation vom Lärm der Straße und die Schaffung einer einhüllenden Atmosphäre, die Klarheit und Nachhall verbindet. Eine Sphäre der Transzendenz, in dem das zeitgenössische Subjekt seine Hörfähigkeit entwickeln und Klänge differenzieren kann. Das Hören ist der archaichste Sinn des Menschen. Musik war vor der Sprache.
Man betritt einen Saal, einen Erinnerungsraum des ersten Ortes des lebendigen Ichs in der Entwicklung vom Mutterlaib zum Kosmos. Es ist der Moment des Weltbürgers. Mit jedem musikalischen Werk wird man Dinge erfahren, die man gestern noch nicht gewusst hat, Unbekanntes wird Wissensraum, aus dem noch nicht wird ein Anwesendes.
Dieser Konzertsaal von Nürnberg mit 1500 Sitzplätzen ist kein Weinberg, kein Labor, keine Lichtung, kein Platz sondern eine vom Menschen aufgerissener Schuhkasten, eine kristalline akustische Wahrheit, um zu haben, worin sie vorkommen können, als die ,die sie sind , als exstatische ozeanische Wesen an dem das Äußere arbeitet.
Das neue Konzerthaus liegt selbstbewusst am Eingang des Luitpoldhains und formt zusammen mit der Meistersingerhalle einen gemeinsamen ruhigen Vorplatz und Eingangsbereich, jenseits von dem umgebenden Verkehrsraum, der vierspurigen Münchenerstraße und der Schultheißallee.
Seine fragmentierte Hülle zeigt nicht sein inneres Geheimnis, welches sich als innere Sphäre des Hörens, der Erlösung im Schönen hinter dem Horizont offenbaren wird, als Ort, wo Objekt und Subjekt eins werden und Identität und Sinn erfahrbar werden.
Die dreifache Fragmentierung ist nicht irrational , sondern sucht städtebauliche Bezugspunkte im Kontext ,so daß ein besonderes Gebäude aus diesem Ort, aus diesem Bauplatz hervorkommt.
Die mit dem bestehenden Kontext dialogisierende dreifache Fragmentierung der Neubaumasse dialogisiert mit dem eher niedrigen Bestand der Meistersingerhalle als auch mit den sehr hohen bis zu 12-geschossigen Bauten des Stadtkontextes.
Die Fragmentierung von Hülle und Kern ist eine Metapher auf die Odysee der Moderne und reisst die Konzertmonade auf. Über 4 tanzende Treppenhäuser gelangt man ins Innere der aufgerissenen Monade.
Die äußere Hülle ist angedacht als eine mit Metall verkleidete Stahlskelettstruktur und wirtschaftlich sehr einfach zu realisieren. Eine besondere Herausforderung ist die Anwendung von hochwertigem Akustikglas für den Konzertsaal.
Architecture thinks the human being and protects the fragility of the human body. It therefore has its meaning in depth and opacity.
For about 400 years, humanity has been on an odyssey of modernity.
It is the parcularity of modern times that the immune system sky was suddenly no longer usable. This narcissistic insult to the inhuman vastness of distant galaxies and the most spooky components of matter was the breakthrough of the intellect from the caves of human illusion into the non-human. Stars, cold, extrahuman complexity.
A life on a bullet and not in a bullet, the peeled enlightened man.
The open animal has torn open the roof from the inside, it is the end of the illusion of the cosmic lap position and the celestial shells The new psychocosmic sensation allows the cosmic frost through the torn windows of the enlightenment into the human sphere. , a gateway to 1000 deserts, empty and cold.
Thus, the question of architecture becomes more interesting again. Where are we, in an outside that carries inner worlds?
Architecture and urban planning are places that create people to have what they can appear as what they are.
Spheres, immune system-acting spatial creations on which the outside works.
The concert hall is a place of acoustic comfort, in the best case for an audience that no longer goes to concerts out of social duty but of a personal choice. The isolation from the noise of the street and the creation of an enveloping atmosphere that combines clarity and reverberation. A sphere of transcendence in which the contemporary subject can develop his ability to hear and differentiate sounds. Hearing is the most archaic sense of man. Music was before language.
One enters a hall, a memory space of the first place of the living self in the development from the mother's loaf to the cosmos. It is the moment of the citizen of the world. With every musical work you will experience things that you did not know yesterday, the unknown becomes a space of knowledge that does not yet become an attendee.
This concert hall of Nuremberg with 1500 seats is not a vineyard, not a laboratory, not a clearing, not a place but a shoebox torn open by man, a crystalline acoustic truth to have what they can appear in, as the "they are", as ecstatic oceanic beings on which the exterior works.
The new concert hall is confidently located at the entrance of the Luitpoldhain and, together with the Meistersingerhalle, forms a common quiet forecourt and entrance area, beyond the surrounding traffic area, the four-lane Münchenerstraße and the Schultheißallee.
Its fragmented shell does not reveal its inner mystery, which will reveal itself as an inner sphere of hearing, of redemption in beauty behind the horizon, as a place where object and subject become one and identity and meaning can be experienced.
The triple fragmentation is not irrational, but seeks urban reference points in the context, so that a special building emerges from this place, from this building site.
The triple fragmentation of the new building mass, which dialogues with the existing context, dialogues with the rather low stock of the Meistersingerhalle as well as with the very high up to 12-storey buildings of the urban context.
The fragmentation of shell and core is a metaphor for the odyssey of modernity and tears up the concert monad. 4 dancing staircases lead to the interior of the torn monad.
The outer shell is intended as a metal-clad steel skeleton structure and economically very easy to realize. A particular challenge is the application of high-quality acoustic glass for the concert hall.