Architektur
Architektur ist Schutz.
Architektur kann als eine Art Prothese betrachtet werden, eine Prothese, die es den Menschen nicht nur ermöglicht, geschützt zu werden, sondern auch, in diesem Schutz sich ein Bild von der Welt machen. Architektur funktioniert wie ein Filter , der die Welt wahrnehmen läßt, indem er die Beziehung zur Außenwelt einrahmt.
Gottfried Semper beschreibt die vier grundlegenden Elemente der Architektur. Für ihn gibt es ein erstes Element, das ist das Foyer, in dem der Raum erwärmt wird. Um dieses Foyer herum, um ihn zu schützen, die drei anderen Elemente. Der Boden, die Wand und das Dach, die zu einem einzigen Element, der Hülle, zusammengefasst werden können.
Die Monade von Leibniz, die Passage von Benjamin, der Buncker von Virilio, die Blase von Sloterdijk, all dies sind verschiedene Raumphänomene.
Die Monade ist die radikalste räumliche Vision . Diese Idee der radikalen Schließung, des geschlossenen Individuums, das ins Bewusstsein tritt, weil es diese Schließung auf die Spitze treibt. Nicht um aus seiner Monade auszubrechen, sondern im Gegenteil, um sein Inneres zu erforschen, zu öffnen, die Falten seiner Hülle zu entfalten, die es ihm ermöglichen, ihm ein Bild der Welt zu geben.
Die Architektur muss überhaupt nicht transparent sein. Sie muss ihre Daseinsberechtigung in der Tiefe, in der Undurchsichtigkeit und nicht in der völligen Transparenz suchen.
Architecture
Architecture is protection.
Architecture can be seen as a kind of prosthesis that not only enables people to be protected, but also to form an image of the world within this protection. Architecture functions like a filter that allows the world to be perceived by framing the relationship to the outside world.
Gottfried Semper describes the four basic elements of architecture. For him there is a first element, the foyer, in which the room is warmed. Around this foyer, to protect it, are the three other elements. The floor, the wall and the roof, which can be combined into a single element, the envelope.
Leibniz's monad, Benjamin's passage, Virilio's buncker, Sloterdijk's bubble are all different spatial phenomena.
The monad is the most radical spatial vision. This idea of radical closure, of the closed individual that enters consciousness because it takes this closure to the extreme. Not to break out of its monad, but on the contrary, to explore its interior, to open up, to unfold the folds of its envelope that enable it to give itself an image of the world.